Feminismus

Pick me-Girls: 5 "Pick me"-Phrasen, die wir nicht mehr sagen

"Ich verstehe mich einfach besser mit Männern, mit Frauen kann ich nicht so viel anfangen" – Welche "Pick me"-Sätze wir zukünftig streichen und wie wichtig Sprache für den Feminismus ist, erklären wir hier.

Zwei Streetstyle Frauen
Diese 5 "Pick me"-Phrasen sagen wir ab sofort nicht mehr … Foto: Getty Images / Christian Vierig / Kontributor
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Zur Erinnerung: Der Begriff "Pick Me Girls" bezeichnet Frauen, die bemüht sind, Zustimmung von Männern zu erlangen, indem sie sich als außergewöhnlich oder als die bessere Wahl im Vergleich zu anderen Frauen präsentieren. Beispielsweise möchten sie zeigen, dass sie nicht dem "typisch weiblichen" Rollenbild entsprechen. Dabei geschieht dies oft auf Kosten anderer Frauen, die dadurch als minderwertig, weniger ernst oder weniger anziehend dargestellt werden. Denn solche "Pick me"-Frauen behaupten häufig, sie seien "nicht wie die anderen Frauen" und versuchen sich durch die Abwertung traditionell weiblicher Interessen oder Verhaltensweisen als einzigartig und überlegen darzustellen.

Dass das nicht feministisch ist, dürfte klar sein. Doch welche Phrasen wir selbst vielleicht im Alltag nutzen, die genau darauf abzielen, vielleicht gar nicht so sehr … Hier erfährst du, wie wir es ab sofort besser machen und welche "Pick me"-Sätze wir laut der Sprachlernplattform Babbel aus unserem Repertoire streichen sollten.

Warum sind (einige) Frauen "Pick me Girls"?

Dass es problematisch ist, ein "Pick me Girl" zu sein, haben wir jetzt festgestellt. Doch warum verhalten sich einige Frauen dann so? Das erklärt Maria Rechkemmer, Learning Content Creator, B2B didactics bei Babbel:

"Zurückzuführen ist das auf internalisierte Misogynie, die sich in der Sprache äußert – Frauen fühlen sich durch das auferlegte Frauenbild eingeengt oder nicht repräsentiert oder spüren den Druck, Ähnlichkeiten mit Männern aufzuzeigen, um sich gesehen zu fühlen. Gleichzeitig ist das Phänomen unter Männern, die sich durch "Pick me"- Phrasen von anderen Männern abgrenzen wollen, weniger repräsentiert. Soziolinguistisch ist das spannend, da deutlich wird, wie die unterschiedliche Erziehung und Sozialisation dazu führen kann, dass sich Frauen eher dazu verpflichtet fühlen, sich durch ihre Sprache von weiblichen Stereotypen aktiv abzugrenzen, um gut anzukommen oder ernst genommen zu werden." 

5 "Pick me"-Phrasen und was man stattdessen sagen kann

1. "Pick me"-Phrase: "Ich interessiere mich mehr für Sport und Technik und weniger für typische Fraueninteressen."

  • Implikation: Andere Frauen haben weniger ansprechende Interessen, und man stellt sich als besonders dar, wenn man sich für männlich konnotierte Aktivitäten interessiert.

  • Alternative: Die eigenen Interessen nennen, ohne sie mit denen anderer Frauen zu vergleichen oder Stereotype zu benutzen – "Ich interessiere mich total für Sport und Technik."

2. "Pick me"-Phrase: "Ich komme besser mit Männern zurecht, Frauen sind manchmal zu dramatisch."

  • Implikation: Andere Frauen seien zu anstrengend und könnten nicht sachlich mit Themen umgehen.

  • Alternative: Gar nicht erst eine solche sexistische Unterscheidung machen, sondern im Hinterkopf behalten, dass es auch innerhalb der Geschlechter viele individuelle Unterschiede in der Persönlichkeit gibt – "Ich finde es super, mich mit anderen Frauen auszutauschen, weil wir uns gegenseitig verstehen und empowern können!"

3. "Pick me"-Phrase: "Wow, dein Make-up sieht ja krass aus, hat bestimmt ‘ne Weile gedauert, oder? Ich glaube da hätte ich gar keine Zeit für. Ich bin eher der natürliche Typ."

  • Implikation: Andere Frauen nehmen sich viel Zeit für aufwendiges, "unnatürliches" Make-up, während man scheinbar zu beschäftigt für sowas ist oder es "nicht nötig" hat. 

  • Alternative: Das Make-up oder ein aufwendiges Outfit entweder unkommentiert lassen oder ein Kompliment machen, ohne es auf sich selbst bzw. den Aufwand zu beziehen – "Dein Make-up sieht total toll aus!"

4. "Pick me"-Phrase: "Ich finde, Feminismus ist heutzutage gar nicht mehr nötig – mittlerweile haben Frauen doch teilweise schon mehr Rechte als Männer, die beschweren sich aber auch nicht."

  • Implikation: Der Feminismus sorgt heutzutage dafür, dass Frauen mehr Rechte als Männer haben und trotzdem ist das Frauen noch nicht genug.

  • Alternative: Sich dafür sensibilisieren, dass es immer noch viele Situationen und ganze Gesellschaften gibt, in denen Frauen unterdrückt, diskriminiert oder sexualisiert werden – "Trotz dessen, dass Frauen heutzutage viel mehr Rechte und auch ein paar Privilegien haben, gibt es noch viele Bereiche, in denen sie nicht gleichgestellt sind oder übersehen werden."

5. "Pick me"-Phrase: "Ich mag keine Frauen-Filme, ich schaue lieber welche, die eher actionreich oder anspruchsvoller sind."

  • Implikation: Andere Frauen könnten sich für oberflächliche oder schnulzige Filme interessieren, während ich einen anspruchsvollen Geschmack habe.

  • Alternative: Die eigenen Interessen kommunizieren, ohne die Unterscheidung in "Frauen-" oder "Männerfilme" zu machen oder den eigenen Geschmack als anspruchsvoller darzustellen.

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